Zum Glück gab es nur einen Monat Wartezeit, zwischen Band 1 und Band 2 der Reihe, sodass ich der Autorin den Cliffhanger am Ende verzeihen kann. Aber kann Götterruf mit dem Vorgänger Götterseele mithalten? Oder sogar noch nachlegen?
Achtung: Dies ist ein Folgeband, deshalb enthält diese Rezension SPOILER. Wenn ihr die Reihe noch nicht kennt, solltet ihr erst mal einen Blick auf Band 1 werfen.
Übersicht:
Titel: Split: Götterruf
Reihe: Ja. Band 2 von 2.
Autorin: Meike Lohrke
Verlag: Carlsen Impress
Preis: 3,99€
Format: eBook
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**Wenn das Göttliche in dir über Leben oder Tod entscheidet…**
Nicht einmal im Traum hätte Sam sich vorstellen können, dass das Geheimnis um sein wahres Wesen jemals gelüftet werden könnte. Doch Aiden – Sams ehemaliger bester Freund – scheint ihn zu durchschauen. Lani hingegen ahnt noch immer nicht, was genau ihn und seine Zwillingsschwester Samantha verbindet. Als dann aber eine mysteriöse Nachricht von seinem Onkel auftaucht, der mehr über Sams Fähigkeiten zu wissen scheint, sieht er sich gezwungen, Lani sein dunkelstes Geheimnis anzuvertrauen. Zusammen mit Aiden und Lani folgt er schließlich der Spur seines Onkels, die nach Mexiko führt – in das Land der aztekischen Götter und uralten Rätsel…
Von der Suche nach sich selbst …
Im Vergleich zu Band 1 fiel mir der Einstieg in Götterruf erheblich leichter. Vielleicht, weil ich die Welt bereits kannte, vielleicht aber auch, weil wir endlich etwas mehr Handfestes bekommen. Es beginnt jedenfalls spannend, denn endlich ist Sams Geheimnis raus und damit fangen eine ganze Menge Probleme an.
Tatsächlich hat Aiden, der plötzlich wieder aufgetauchte Kindheitsfreund weit weniger Probleme mit dem Geschlechterwechsel während der Nacht als Sam selbst, hat sogar Gefühle für ihn – unabhängig davon in welchem Körper dieser gerade steckt.
Gleichzeitig schafft es aber auch Lani, Sam unter Prämissen zu Probe-Dates zu überreden, um ihm endlich näher zu kommen. Und ja hier fangen die Probleme an.
Sam hat immer mehr mit seiner eigenen Identität zu kämpfen, Lani projiziert seine Ablehnung auf sich und ihre Fehler und Aiden muss seine eigenen Gefühle immer wieder unterdrücken.
Meike Lohrke präsentiert mit Lani, Aidan und Sam ein Liebesdreieck, wie ich es noch nie gelesen habe und bleibt dabei trotz allem authentisch. Auch wenn ich mit dem Verhalten der jeweiligen Personen nicht immer einverstanden war und mir vor allem Lani manchmal etwas auf den Zeiger ging, so verhielt sich doch jeder der Charaktere, wie es zu ihm passte.
… und düsteren Gestalten
Hinzu kam dann noch die Geschichte um die mysteriöse, schwarzhaarige Frau, die immer wieder nachts auftaucht und auch hier werden die Maschen nun enger und erste Zusammenhänge zwischen Sams Geschlechterwechsel, ihrem Auftauchen, Aidans Blackouts und dem seltsamen Verhalten von Sams Familie werden ersichtlich.
Die große Hintergrundgeschichte in Split, von der der Roman auch ihren Namen hat, hat mich wahnsinnig begeistert und gerade im letzten Drittel dafür gesorgt, dass die Seiten nur so dahingeflogen sind. Zugegeben, meiner Meinung nach hätte der Fokus ruhig noch etwas mehr auf dem übernatürlichen Teil der Story liegen können.
Die Geschichte um Sams Entwicklung, sowie die Lovestory waren zwar durchaus lesenswert, dennoch waren es mir stellenweise etwas zu viele Gefühle und zu wenig tatsächliche Handlung. Das hätte man meiner Meinung nach etwas kürzen können, ohne der Authentizität der Charaktere zu schaden.
Fazit
Obwohl die Lovestory und Entwicklung Sams manchmal etwas zu viele Seiten eingenommen hat, konnte ich auch den zweiten Teil der Reihe kaum aus der Hand legen. Eine überraschend düstere Geschichte, mit Charakteren, die in Erinnerung bleiben, und einem mythischen Setting, das für den ein oder anderen Grusel, aber auch großes Herzklopfen sorgt.